Amergin mcEccit

Dieser Amergin (auch noch Amorgen genannt) war Poet und Krieger am Hof des irischen Hochkönigs Conchobar macNessa im Fünftel von Ulster. Von ihm geht die Sage, daß er - der Sohn des Schmieds Eccet Salach - bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr kein Wort gesprochen habe und sich während all den Jahren auch nicht gewaschen haben soll.

Eines Tages schickte der derzeitige oberste Poet macNessas - der Barde Athrim - seinen Diener zum Schmied um eine Axt in Auftrag zu geben. Als der Diener in der Schmiede ankam, trat der junge Amergin vor und gab ein selbstverfaßtes, kryptisches Gedicht zum Besten. Der poesiekundige Diener des Athrim war schockiert und lief sogleich zu seinem Herrn um ihm zu berichten. Athrim war beunruhigt und beschloß, den jungen Amergin umzubringen, weil er in ihm einen Nebenbuhler für seinen eigenen Posten am Hofe des Königs sah. Eccet Salach aber hatte von seinen Absichten gehört und fertigte von seinem Sohn eine identische Lehmfigur an, die - da der Sohn vor Schmutzt nur so strotzte - nicht vom Original zu unterscheiden war. Athrim holte die Axt persönlich ab, schwang sie hoch und spaltete den Kopf des vermeintlichen Amergin. Daraufhin ging er eilends zum Caern zurück im Glauben, seinen Nebenbuhler getötet zu haben. Die Ulain (Einwohner von Ulster) nahmen diese Hinrichtung aber nicht hin und belagerten Athrims Haus und forderte rückhaltlose Wiedergutmachung. Athrim sah sich gezwungen, dem Willen der Einwohner gerecht zu werden und akzeptierte den Willen der Ulain, dem jungen Amergin all seine Dichtkünste sowie alles was damit in Zusammenhang stand beizubringen.

Als die Zeit gekommen war, übernahm Amergin tatsächlich die Aufgabe des Hofbarden und ersetzte Athrim. Er heiratete die Schwester König macNessas - Findchoem - und sie gebar ihm einen Sohn namens Conall Cernach, der infolge Heldenruhm erlangen sollte.