Tuan mcCairill

Die Sage von Tuan MacCairill wird im "Buch der dunkelbraunen Kuh" (nach einer von christlichen Mönchen im frühen 12. Jh. (1100 oder 1199) getätigten Überarbeitung) überliefert und gilt als Paradebeispiel in Sachen Reinkarnation, hat er doch in vielerlei Gestalt die Jahrhunderte durchwandelt und von seinen Erfahrungen berichtet. Er folgt damit der Tradition der vorchristlichen Druiden und rettet die mythische Überlieferung dadurch vor dem Vergessen, bevor er in seiner letzten Reinkarnation all seine Abenteuer einem christlichen Geistlichen erzählt, sich taufen läßt und schließlich als beglaubigter Christ stirbt.
MacCairills Geschichte ist ein gelungener Kunstgriff und liest sich wie ein Manifest, ein Abgesang auf das heidnische Druidentum und den Sieg des Christentums, von dem MacCairill schließlich mit einem mythologischen Trick vereinnahmt wurde.

Eine Verbindung zwischen dem mythologischen Urvater Tuan, dem Druiden-Gott, dem Heiden und renitenten Druiden sowie dem Historienschreiber MacCairill ist höchst wahrscheinlich, da die Person dieses Iren sehr facettenreich ist und den Mythen keinerlei Datierungsgrenzen gegeben sind.
Als erster Hirstorienschreiber der irischen Geschichte taucht der belegte MacCairill im 8. Jh. n.u.Z. auf und besticht durch seine präzisen Zeitangaben, die er sowohl in Weltjahren als auch in unserer Zeitrechnung ausdrückte. (siehe: Besiedlung von Irland)
Als mythologischer Wiedergeborener ist er in der Mythologie verankert und wird recht vage im 5. Jh. lokalisiert, was freilich nicht sehr viel besagen will, da die mythologischen Daten per definitionem nicht sehr verläßlich sind.

Er ist als MacCairill wie auch als Historiker ein Anhänger der alten archaischen Religion, also ein heidnischer Kelte und wahrscheinlich ein noch aktiver, renitenter, einer der letzten ehern an der Tradtion festhaltenden Druiden, der offenbar der Christianisierung heftigen Widerstand entgegenbrachte.
In der Sage um den Tuan MacCairill verkörpert er als mehrfach Wiedergeborener die mytholgische Geschichte Irlands von Partholon bis zu den Milesiern. Nichtsdestotrotz ist diese Sage christlich eingefärbt und geht davon aus, daß die Archensage des Noah den Ursprung der Menschheit darstellt und Tuan als letzter Abkömmling Noahs in Irland letztendlich über zahlreiche Irrungen zum Glauben an den Einvatergott zurückfindet. Besonders diese Endung wie auch der Beginn der Sage lassen auf eine christianisierte Anpassung schließen, wenn nicht sogar auf eine rein christliche Erfindung, sozusagen um die Christianisierung in Irland mit einem Mythos anzuschließen.