Amergin mcMiled

Dieser auch "Amergin Gluingel Weißknie" (Aimhirghin Glungel Whiteknee) genannte Milesier wird als Dichter, Richter, Magier, Baumeister und Sprachwissenschaftler gerühmt und ist in der irischen Mythologie der erste und hochangesehendste „menschliche“ Druide, der je seinen Fuß auf Erins Boden setzte.

Der Legende nach war er einer der acht Söhne des Miled (Sohn der Niul) einem skythischen Schamanen, und soll die Milesier zusammen mit den Druiden Aer, Caicer und Eithis auf einem Rachefeldzug und zwecks Landnahme aus Iberia (damaliges Spanien/Portugal) nach Irland geführt haben.
Als er nach einer verheerenden Landung Irlands Boden als erster und zuerst mit dem rechten Fuß betrat, stimmte er folgendes Lied an:

Ich bin Wind auf Meer
Ich bin Ozeanwelle
Ich bin Tosen der See
Ich bin der Stier der sieben Kämpfe...
Er besingt sich weiterhin als Geier, Tautropfen, schönste Blume, Eber an Tapferkeit, Salm, See, Berg in Gestalt eines Menschen, wohlgesetztes Wort, Waffenspitze, Gott der Inspiration und beschließt seinen Gesang mit: "Wer glättet zerklüftete Berge, wer verkündet die Mondenalter, und wer den Ort, wo die Sonne sinkt".

Angesichts der offenbar historischen Herkunft und Abstammung der Familie des Miled von dem skythischen Gelehrten und Schamanen Niul und der ägyptischen Adligen Scota, dürften Amergin und seine Begleiter Eir, Caicer und Eithis möglicherweise Schüler einer evoluierten skythisch-schamanistischen Tradition gewesen sein. Dies würde gleichermaßen die Ankunft des Schamanismus in Irland andeuten, wenn er nicht doch schon vorher von den Nemediern oder den Dé Danann importiert worden war, die offenbar aus mehr oder weniger derselben "geographischen Ecke" des mediteranneanen Raumes herstammen wie ursprünglich die Nachkommen des Nuil, die Milesier.